Saisonrückblick Pascal Nay

Saisonrückblick Pascal Nay (MTB Marathon)

Die diesjährige Rennsaison startete ich gleich mit einem Etappenrennen, dem 4Island MTB Stage Race in Kroatien. Mit meinem Teampartner Tobias Lüthi konnten ich nach 5 Renntagen den 11ten Schlussrand einfahren.
Der Start in die Saison war also geglückt und machte natürlich hungrig auf mehr. So startete ich nur gerade eine Woche später am Gardasee das erste Eintagesrennen. Ich erhoffte mir eine gute Klassierung, dies hoffentlich dank eines Leistungsschubes nach dem 4 Island, wie ich ihn im letzten Jahr hatte.
Doch dieses Jahr lief dies komplett anders, zu müde und überhaupt nicht erholt von den vergangenen Renntagen, war ich schon nach kurzer Zeit am Ende meiner Kräfte und musste das Rennen völlig ausgepumpt verlassen.

Nach nun ein wenig mehr Erholungszeit und einigen guten Trainingseinheiten, bestritt ich Mitte Mai im tschechischen NoveMesto den ersten Marathon Worldcup (P63) und eine Woche darauf das erste Rennen auf Schweizer Boden den Jura Bike Marathon (P16).

Nun folgte ein harter Dreierblock mit dem zweiten Worldcup in Finale Ligure, danach der Europameisterschaft und schliesslich dem ersten Rennen der Schweizer-Marathonserie der Bikemarathonclassics (BMC), auf welche ich mich in diesem Jahr ebenfalls konzentrieren wollte.
Dies waren aber wohl die schlechtesten drei Wochen der ganzen Saison, geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Den Worldcup in Finale Ligure musste ich aufgrund eines Defektes aufgeben, an der EM kam ich von Beginn an nie in die Gänge und quälte mich auf dem 88 Rang ins Ziel, was mit Rennen fahren leider nicht mehr viel zu tun hatte und in Evolene dem ersten Rennen der BMC, fuhr ich mein eigenes Rennen im Kampf gegen meine Pollenallergie.

Nun mussten aber gute Resultate her, damit die Serienwertung nicht schon am Anfang verloren geht. Dies gelang mir dann auch gut, so konnte ich am BerGiBike und am Summerbikemarathon die Ränge 8 und 6 einfahren, was mich in der Gesamtwertung wieder einiges nach vorne brachte.

Motiviert und voller Zuversicht, bereitete ich mich dann Ende Juli Anfangs August auf die Highlights der zweiten Saisonhälfte vor.

Nach einigen Tagen in Livigno und guten Trainings zu Hause, war es dann am 12. August soweit und die Schweizermeisterschaft in Grindelwald stand an. Das Rennen verlief sehr gut, bis ich an der letzten langen Steigung zur kleinen Scheidegg mit Krämpfen zu kämpfen hatte, was mich leider nochmals einiges an Zeit kostete und schlussendlich nur noch für den 13 Schlussrang reichte.

Eine Woche darauf war es dann auch schon wieder so weit und der berühmt berüchtigte Grand Raid von Verbier nach Grimentz stand auf dem Programm. Hier konnte ich in einem stark besetzten internationalen Feld den 25 Rang rausfahren.

Und dann nochmals eine Woche darauf, schaffte ich es seit langer Zeit wieder mal an die Startlinie des Radklassikers Chur-Arosa. Hier reichte es sogar noch für den 3. Rang bei den Amateuren.

Langsam ging es Richtung Ende der Saison und der letzte Worldcup für mich im französischen Morzine stand noch an. Eine Strecke, wie ich sie mag, fast nur hoch und runter und kaum flache Kilometer warteten auf uns. Ich freute mich richtig auf die langen steilen Anstiege und erhoffte mir da so einiges. Allerdings lief an diesem Tag nichts und ich quälte mich mehr schlecht als recht über die 4500 hm und 100km. Enttäuscht über meine Leistung rollte ich über die Zielllinie und war dann aber doch noch ein wenig überrascht, dass doch noch der 41. Rang drin lag.

Jetz hiess es aber gut erholen und dann eine Woche später am Iron Bike Race in Einsiedeln nochmals alles aus mir rausholen, denn es winkte immer noch eine Podiumsplatzierung im Gesamtklassement der Bikemarathonclassics.
Der Kopf war also mehr als bereit und die Motivation riesig, doch waren es die Beine auch? Von wegen! Die lange Saison machte sich langsam bemerkbar und der harte August und das vorherige Wochenende in Morzine gingen nicht spurlos an mir vorbei.
Es war also der Kampf «Kopf gegen den Rest des langsam zu streiken beginnenden Körpers». Als 10ter bei der Elite kam ich dann nach etwas über vier Stunden Rennzeit wieder in Einsiedeln an. Jetzt ging die Rechnerei los… reichte es noch aufs Podium im Gesamten?
Ja, es hat gereicht und ich konnte hinter dem souveränen und verdienten Sieger Hansueli Stauffer und dem zweitplatzierten Martin Fanger, den dritten Rang einnehmen.

Die Schweizer Rennsaison war nun also zu Ende, meine allerdings noch nicht ganz. In Frankreich warteten mit dem Extreme sur Loue in Ornans und den Roc d’Azur in Frejus noch zwei weitere internationale Rennen mit HC-Status.
Da wollte ich nochmals besonders gut abschneiden und noch einige wertvolle Punkte fürs UCI- Ranking sammeln.

In Ornans wurde dann leider auch ich Opfer schlechter Beschilderung und musste zusammen mit einigen anderen Fahrern den Weg zurück auf die Strecke suchen. So reicht es dann nur noch auf den 29 Rang. Enttäuschend, aber auch solche Missgeschicke können passieren.

Zum letzten Renneinsatz in am Roc d’Azur in Frejus kam es dann bei mir nicht mehr, da ich kurz davor krank wurde, was eine Teilnahme unmöglich machte.

Die Saison war nun zu Ende und mit ein wenig Abstand bin ich doch nicht ganz unzufrieden. Ich erhoffte mir oft einiges mehr, aber es muss halt immer alles zusammenpassen. Aber i mit einigen kleineren oder grösseren Erfolgen und vor allem dem dritten Gesamtrang der BMC bin ich sehr zufrieden. So bin ich weiterhin top motiviert und freue mich bereits jetzt aufs 2024.

Pascal

 

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